DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
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Wieder ein abscheulicher Hetzartikel gegen die vegane Ernährung und meine Stellungnahme dazu

Über dem Artikel steht: „Veganismus: Mediziner warnen vor Mangelernährung“

 

Anmerkung: Der Artikel handelt von Mangelernährung allgemein und nicht in erster Linie vom Veganismus. Aber man merkt sofort, dass man den Veganismus diffamieren und diskreditieren möchte.

 

Als Überschrift: „Vegan geht nicht ohne Pharma“

 

Anmerkung: „Pharma“ soll dem Leser suggerieren, dass man bei veganer Ernährung nicht ohne Medikamente auskommt. Die Supplementierung von Vitamin B12 in Form einer Nahrungsergänzung, einer B12-Zahnpasta oder eines mit B12 angereicherten Nahrungsmittels hat nichts mit „Pharma“ zu tun. Selbst dies würde man nicht benötigen, wenn man unhygienisch leben würde und das Vitamin B12 durch Erde und Kot aufnehmen würde. So machen es die Menschenaffen.

 

Zitat: „Fünf Ärzte stehen um den betäubten Säugling und überwachen den Eingriff. Auch wenn das Kleinkind nichts mitbekommt, findet alles leise statt und sehr vorsichtig. Holger Lode erklärt flüsternd, dass besonders schmale Geräte eingesetzt werden, wenn bei Kleinkindern Magen-Darm-Spiegelungen vorgenommen würden. Das Kind leidet an Mukoviszidose, einer Erkrankung, die oft mit Mangelernährung einhergeht.“

 

Anmerkung: Was hat Mukoviszidose mit Veganismus zu tun? Rein gar nichts.

 

Zitat: „Gespräche und Bluttests ergaben, dass keine Erkrankung die Ursache war, sondern die mütterliche Fehlernährung. Der Säugling bekam durch die Muttermilch zu wenig Nährstoffe. Das Neugeborene hatte keinerlei Antikörper, sein Hirn war verkleinert, manche lebenswichtigen Nährstoffe waren im Blut nicht messbar.“

 

Anmerkung: Was hat die mangelhafte Muttermilch einer omnivoren Mutter mit Veganismus zu tun? Rein gar nichts.

 

Zitat: „Als ‚Stunting‘, zu Deutsch Verkümmerung oder Verkrüppelung, wird es bezeichnet, wenn die Größe eines Kindes aufgrund von Mangelernährung zu gering ist. In armen Ländern wie Sambia sind fast die Hälfte aller Kinder betroffen. In Deutschland liegen keine Daten vor.“

 

Anmerkung: Was hat das mit Veganismus zu tun? Rein gar nichts. Wenn keine Daten vorliegen, was soll der Bericht dann? Man ahnt es: Ohne Daten soll eine Diffamierung des Veganismus stattfinden.

 

Zitat: „Viele Krankheiten, die in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten häufiger wurden, werden durch Mangelernährung begünstigt, etwa Bluthochdruck und Knochenschwund. Menschen, die zu wenig Vitamin D aufnehmen, erkranken öfter an Diabetes Typ 2. Das beobachtet Holger Lode auch immer häufiger bei Kindern.“

 

Anmerkung: Es ist falsch, dass Bluthochdruck durch Mangelernährung begünstigt wird. Bluthochdruck ist eine typische Folge von Überernährung mit Tierprodukten, Übergewicht und Arteriosklerose. Knochenschwund ist eine Folge von zu hohem Milchkonsum, mangelnder Bewegung und zu geringer UV-Bestrahlung. Zu wenig Vitamin D ist sicher nicht die Ursache für Diabetes Typ 2. Die Usache eines Diabetes Typ 2 ist eine Insulinresistenz infolge einer Überernährung mit Tierprodukten, raffiniertem Zucker, und Übergewicht.

 

Zitat: „Mit einer vegetarischen Ernährung könnten noch die meisten wichtigen Nährstoffe aufgenommen werden, sagt er. Zum gänzlichen Verzicht auf Tierprodukte fällt das Urteil des Mediziners anders aus: ‚Vegan ist extrem unnatürlich.‘“

 

Anmerkung: Dieses unseriöse Gerede ist typisch für Ärzte, die keine Ahnung von Ernährung haben. Ernährung wird bekanntlich im Medizinstudium nicht gelehrt. Was ist zudem daran unnatürlich, nur pflanzliche Nahrungsmittel zu essen? Völlig absurd. Ausserdem ist es völlig unrelevant, ob etwas natürlich ist. Relevant ist, ob eine Ernährung gesund und ethisch vertretbar ist. Gesund und ethisch vertretbar ist nur eine vegane Ernährung.

 

Zitat: „Unwissende und einkommensschwache Menschen besonders betroffen“

 

Anmerkung: Alle mir bekannten Untersuchungen zeigen, dass besonders gebildete Menschen vegan leben.

 

Zitat: „Das liege daran, dass Fisch und Fleisch zwei natürliche Nährstofflieferanten sind. Makro-Nährstoffe wie Eiweiße und Proteine können pflanzlich gedeckt werden, Mikro-Nährstoffe wie Eisen und Vitamin D jedoch schwerlich – und nur, wenn die Ernährung darauf ausgerichtet ist und Nahrungsergänzungsmittel genommen werden. Das lebenswichtige Vitamin B12 kann durch pflanzliche Nahrung überhaupt nicht ausreichend aufgenommen werden. ‚Weniger Fleisch wäre absolut gut, aber vegan geht nicht ohne Pharma‘, sagt Kay Latta.“

 

Anmerkung: Was für unseriöse Aussagen! Vitamin D wird zu etwa 90 % durch UV-Strahlung in der Haut gebildet. Hat also mit der Ernährung wenig zu tun. Eisen ist in pflanzlichen Nahrungsmitteln in grossen Mengen enthalten und wenn man genügend Vitamin C zu sich nimmt, dann wird es auch gut resorbiert. Das Hämeisen aus Fleisch gilt sogar als potenziell gesundheitsschädigend und krebserregend. Zudem sollte man beachten, dass Eisenmangel primär durch Blutverlust verursacht wird und nicht durch eine mangelhafte Zufuhr. Deshalb sind ja auch vorwiegend Frauen betroffen. Es ist wichtig zu wissen, dass der Konsum von Milch die Eisenaufnahme hemmt! Vitamin B12 kann durch eine Nahrungsergänzung, eine B12-Zahncreme oder durch angereicherte Nahrungsmittel aufgenommen werden. Es ist völlig absurd, nur wegen Vitamin B12 gesundheitsschädliche Tierprodukte zu konsumieren, zumal die meisten „Nutztiere“ Futter erhalten, das mit Vitamin B12 (aus der „Pharmaindustrie“) angereichert ist. Wie bereits oben schon erklärt, ist die Verknüpfung von Veganismus und „Pharma“ unseriös und offenbart daher sehr gut das fachliche und intellektuelle Niveau des Artikels und der beteiligten Personen.

 

Zitat: „Die meisten Mangelernährten würden nicht auf gesunde Ernährung verzichten, sondern hätten keinen Zugang dazu. Dies umfasse einkommensschwache Haushalte, besonders aber Mangelernährung durch Unwissenheit.“

 

Anmerkung: Das alles hat mit Veganismus gar nichts zu tun, zumal die meisten Veganer überdurchschnittlich gebildet sind. Die wirklich mangelernährten Kinder werden mit Tierprodukten und süssen Nahrungsmitteln vollgestopft, so dass sie einen Überschuss an Kalorien und ein Defizit an Mikronährstoffen aufweisen. Wenn Kinder keinen Zugang zu gesunder Ernährung haben, dann liegt es daran, dass Eltern den Kindern Tierprodukte und Süssigkeiten auftischen, aber auf Gemüse und Obst verzichten. Durch einen solchen Fake-Artikel bleibt nicht nur die „Unwissenheit“ weiter bestehen, schlimmer noch, das falsche Wissen wird gefördert. „Hüte Dich vor gefälschtem Wissen. Es ist gefährlicher als Unwissen.“ - George Bernard Shaw, Nobelpreisträger

 

Zitat: Eisenmangel ist am weitesten verbreitet und betrifft neben Kindern besonders Frauen. Nach Angaben der Bundesärztekammer sind die Hälfte aller Frauen in Deutschland unterversorgt. In der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Eisen zusätzlich. Wenn zu wenig aufgenommen wird, führt das zu Blässe und Müdigkeit, in akuten Fällen zu Blutarmut und Haarausfall. Welche Lebensmittel für die Versorgung mit Eisen ideal sind, wird diskutiert. Erbsen und Nüsse enthalten Eisen, aber viel weniger als etwa Leber- und Blutwurst.

 

Anmerkung: Wie oben bereits erwähnt, ist Eisenmangel primär durch Blutverlust bedingt. Wenn die Hälfte der deutschen Frauen mit Eisen unterversorgt ist, dann zeigt das nur zu gut, dass dies nichts mit der Ernährung, erst recht nichts mit veganer Ernährung zu tun hat. Denn nur etwa 1,5 % der Menschen in Deutschland leben vegan!

 

Zitat: „Zur Ernährung und deren Auswirkungen forscht seit 40 Jahren der Biochemiker und Ernährungsmediziner Hans Konrad Biesalski. ‚Junge Frauen, die sich vegan oder unausgewogen vegetarisch ernähren, gehen im Falle einer Schwangerschaft ein hohes Risiko ein.‘ Wenn schon vor der Schwangerschaft eine Unterversorgung mit Eisen, Zink, Selen, Folsäure und Vitamin A, Biotin und Vitamin B12 besteht, gehe diese auf das Kind über.“

 

Anmerkung: Hier fragt man sich, ob der Mann seit 40 Jahren nichts dazugelernt hat oder ob er vorsätzlich die Unwahrheit sagt. Denn wer sich in der Schwangerschaft vegan ernährt, geht kein hohes Risiko ein, sondern im Gegenteil, bietet seinem Kind die besten und gesündesten Startchancen ins Leben. Nicht umsonst betont dies die grösste Ernährungsorganisation der Welt, die AND, mit über 100.000 studierten Ernährungsexperten als Mitglieder. Stellungnahme der AND (Amerikanische Gesellschaft für Ernährung) zur vegetarischen und veganen Ernährung vom Dezember 2016:

 

„Es ist die Position der Academy of Nutrition and Dietetics, dass sachgerecht geplante vegetarische Ernährungsformen, einschließlich der veganen Ernährung, gesund sind, ernährungsphysiologisch bedarfsgerecht sind und gesundheitliche Vorteile bei der Prävention und Behandlung von bestimmten Krankheiten bieten könnten. Diese Ernährungsformen eignen sich für alle Phasen des Lebenszyklus, einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit, Kleinkindalter, Kindheit, Jugendalter, älteres Erwachsenenalter und für Sportler. Pflanzlich basierte Ernährungsformen sind umweltverträglicher als Kostformen, die reich an tierlichen Produkten sind, weil sie weniger natürliche Ressourcen verbrauchen und mit viel weniger Umweltschäden behaftet sind. Vegetarier und Veganer haben ein verringertes Risiko für bestimmte Erkrankungen wie ischämische Herzkrankheit, Typ 2 Diabetes, Bluthochdruck, bestimmte Arten von Krebs und Fettleibigkeit. Eine niedrige Aufnahme von gesättigten Fettsäuren und eine hohe Zufuhr von Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Sojaprodukten, Nüssen und Samen (alle reich an Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen) sind charakteristisch für vegetarische und vegane Ernährungsformen, die niedrigere Gesamtcholesterin- und LDL-Cholesterin-Werte verursachen und eine bessere Kontrolle der Serum-Glukose ermöglichen. Diese Faktoren leisten einen Beitrag zur Verringerung chronischer Erkrankungen. Veganer benötigen zuverlässige Quellen für Vitamin B 12 wie angereicherte Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel."

 

Eisen, Zink, Selen, Folsäure und Beta-Carotin (Vitamin A), Biotin und Vitamin B12 sind in einer abwechslungsreichen veganen Ernährung, bei der man auf die B12-Zufuhr achtet, in Hülle und Fülle enthalten. Wenn man sich aber einseitig und ohne B12 vegan ernährt, dann ist das natürlich ungesund, hat aber nichts mit einer gesunden veganen Ernährung zu tun. Es sind die fachlichen und intellektuellen Defizite und / oder die bewussten Betrügereien, die eine ungesunde, falsch durchgeführte vegane Ernährung mit einer gesunden abwechslungsreichen veganen Ernährung gleichsetzen und damit den Veganismus in Verruf bringen, obwohl eine richtig durchgeführte vegane Ernährung die gesündeste, ja sogar die einzig gesunde Kostform ist.

 

Zitat: „Männer und Frauen aus den unteren sozialen Schichten essen weniger Lebensmittel mit „günstiger Nährstoffzusammensetzung“, wie Daten des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden belegen. Gegenüber Gemüse und Fisch landen wesentlich häufiger kalorienreiche Lebensmittel auf den Tellern, auch weil diese wesentlich preiswerter sind. Männer und Frauen aus den unteren sozialen Schichten sind dreimal so oft übergewichtig wie der Rest der Bevölkerung, ebenso ihre Kinder. Die Auswirkungen sind nicht nur körperlich sichtbar: Kinder mit niedrigem sozialen Status weisen fast doppelt so oft Merkmale von Essstörungen auf wie Kinder mit hohem sozialen Status, zeigt eine Studie des Robert-Koch-Instituts.“

 

Anmerkung: Das ist sicherlich alles richtig. Aber was hat dies mit veganer Ernährung zu tun? Rein gar nichts! Aber woher sollen die „unteren sozialen Schichten“ denn wissen, wie die gesündeste Ernährung, also eine vegane Kost, aussieht, wenn Medien wie die FAZ solchen Fake-Artikel verbreiten?

 

Zitat: „Kinder aus einkommensschwachen Familien sind nicht nur dicker und zeigen häufiger Anzeichen von Essstörungen: Sie sind im Schnitt auch kleiner. Die Verbindung von Arbeitslosigkeit der Eltern und geringerem Wachstum ihrer Kinder wurde schon vor Jahren nachgewiesen. Zwei Forscher machten sich die Mühe, die Daten von mehr als 250.000 Grundschülern aus Brandenburg zu vergleichen. Besonders ein Zusammenhang hat die Wissenschaftler überrascht: Kinder waren mehr als einen Zentimeter kleiner, wenn mindestens ein Elternteil arbeitslos war. Auch vorangegangene Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass Kinder aus sozial schwächeren Familien kleiner sind, unabhängig von der Größe ihrer Eltern. Die Ursache dafür kann Nährstoffmangel in der kindlichen Entwicklung sein.“

 

Anmerkung: Das ist sicherlich alles richtig. Aber was hat dies mit veganer Ernährung zu tun? Rein gar nichts! Aber woher sollen die „einkommensschwachen Familien“ denn wissen, wie die gesündeste Ernährung, also eine vegane Kost, aussieht, wenn Medien wie die FAZ solchen Fake-Artikel verbreiten?

 

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