DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
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Studie: «Tägliche orale Verabreichung von Vitamin D3 mit 5000 bis 50.000 internationalen Einheiten pro Tag bei Langzeitkrankenhauspatienten: Erkenntnisse aus einer siebenjährigen Erfahrung»

Vitamin D3 ist ein Steroid-Hormon, das in der Haut in Mengen von schätzungsweise bis zu 25.000 internationalen Einheiten (IE) pro Tag durch die Wirkung von UVB-Strahlung auf 7-Dehydrocholesterin gebildet wird. Ein Vitamin-D-Mangel ist weit verbreitet, da die Haut nicht ausreichend der Sonne ausgesetzt ist und Vitamin D nur in sehr wenigen Nahrungsmitteln enthalten ist. Ein Mangel steht in engem Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für eine Vielzahl von Krankheiten, von denen sich einige nachweislich durch eine angemessene UVB-Bestrahlung der Haut oder eine orale oder topische Supplementierung mit Vitamin D dramatisch verbessern. Seit Juli 2011 wurden alle Patienten bei der Aufnahme routinemässig auf Vitamin-D-Mangel untersucht, und es wird ihnen eine Supplementierung angeboten, um den Mangel entweder zu beheben oder zu verhindern. In dieser Zeit wurden über 4700 Patienten aufgenommen, von denen die überwiegende Mehrheit einer Supplementierung mit 5000 oder 10.000 IE/Tag zustimmte. Aufgrund von Krankheitsbedenken stimmten einige wenige Patienten grösseren Mengen zu, die zwischen 20.000 und 50.000 IE/Tag lagen. Es gab bei keinem Patienten einen Fall von Vitamin-D3-induzierter Hyperkalzämie oder andere unerwünschte Ereignisse, die auf die Vitamin-D3-Supplementierung zurückzuführen waren. Drei Patienten mit Schuppenflechte (Psoriasis) zeigten unter der Einnahme von 20.000 bis 50.000 IE/Tag eine deutliche klinische Verbesserung ihrer Haut. Die Analyse von 777 kürzlich getesteten Patienten, die kein D3 einnahmen, ergab 28,7 % mit 25-HydroxyvitaminD3 (25OHD3) Blutspiegeln < 20 ng/ml, 64,1 % < 30 ng/ml, einen mittleren 25OHD3-Spiegel von 27,1 ng/ml, mit einer Spanne von 4,9 bis 74,8 ng/ml. Die Analyse von 418 stationären Patienten, die lange genug D3 einnahmen, um 25OHD3-Blutspiegel > 74,4 ng/ml zu entwickeln, ergab einen mittleren 25OHD3-Spiegel von 118,9 ng/ml, mit einer Spanne von 74,4 bis 384,8 ng/ml. Der durchschnittliche Serumkalziumspiegel in diesen beiden Gruppen lag bei 9,5 (ohne D3) bzw. 9,6 (D3) mit einer Spanne von 8,4 bis 10,7 (ohne D3) bzw. 8,6 bis 10,7 mg/dl (D3), nachdem Patienten mit anderen Ursachen für eine Hyperkalzämie ausgeschlossen wurden. Die durchschnittlichen Werte des intakten Parathormons lagen bei 24,2 pg/ml (D3) gegenüber 30,2 pg/ml (ohne D3). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine langfristige Supplementierung mit Vitamin D3 in einer Dosierung von 5000 bis 50.000 IE/Tag sicher zu sein scheint.

 

Diese Studie bestätigt wieder einmal meine These, dass eine Supplementierung, die der natürlichen Vitamin-D-Bildung in der Haut bei intensiver Sonnenbestrahlung entspricht, nicht schädlich sein kann, sondern eher den optimalen physiologischen Erfordernissen entspricht!

 

Referenz: McCullough PJ, Lehrer DS, Amend J. Daily oral dosing of vitamin D3 using 5000 TO 50,000 international units a day in long-term hospitalized patients: Insights from a seven year experience. J Steroid Biochem Mol Biol. 2019 May;189:228-239. doi: 10.1016/j.jsbmb.2018.12.010. Epub 2019 Jan 4. PMID: 30611908.