DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
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Newsletter ProVegan: Ausgabe 46/2020

Kritik an meiner harten sachbezogenen Ausdrucksweise und meine Antwort darauf

Nachricht:

 

Sehr geehrter Herr Dr. Heinrich,

 

erst mal ganz herzlichen Dank für Ihren Newsletter und Ihren unermüdlichen Einsatz für die vegane Ernährung. Ich ernähre mich seit bald 8 Jahren vegan, seit 45 Jahren esse ich kein Fleisch. Ihre vielen Informationen haben mir sehr dabei geholfen.

 

Sehr irritiert dagegen bin ich, dass Sie Menschen mit anderer Meinung oft als Volldeppen bezeichnen oder mit anderen beleidigenden Ausdrücken. Mir fällt es auch oft schwer, höflich zu bleiben, aber es ist nicht nur eine Frage der Etikette, sondern des mitfühlenden und gleichzeitig sachlichen Umgangs miteinander.

 

Herzliche Grüße, K. B.

 

Meine Antwort:

 

Sehr geehrte Frau B.,

 

danke für Ihren Hinweis, der mir die Gelegenheit gibt, nochmals auf den Umgang mit den Tätern einzugehen.

 

Ich heisse übrigens Henrich, nicht Heinrich

 

Es geht hier nicht um „andere Meinungen“, sondern um kriminelles oder moralisch verwerfliches Verhalten. Es macht keinen Sinn, die Vernichtung der Erde, den Massenmord an Tieren, den Hungertod von Kindern, die gezielte Fehlinformation über Ernährung und Pestizide usw. als „Meinung“ zu verharmlosen und zu tolerieren. Auch ein Mörder und Vergewaltiger hat eine „andere Meinung“, aber das Verhalten ist trotzdem moralisch verwerflich. Seine „Meinung“ ist nicht akzeptabel und nicht tolerabel.

 

Ich werde in Zukunft den euphemistischen Ausdruck „Volldeppen“ vielleicht weniger gebrauchen und stattdessen passendere Bezeichnungen verwenden, die die Verbrechen (Vernichtung der Erde, Massenmord an Tieren und Kindern, gezielte Fehlinformation über Ernährung und Pestizide usw.) besser und weniger verharmlosend darstellen und zum Beispiel die Täter als „teuflische Psychopathen“ und den Vorgang als „unmoralische Profitgeilheit“ bezeichnen. Das ist nicht „unhöflich“, sondern eine angemessene „sachliche“ Beschreibung des Sachverhalts. Ich empfinde keine „Empathie“ für die Täter, sondern für die Opfer!

 

Ich empfinde es als skurril, dass Sie das Verhalten von Tätern, die für Millionen von toten und kranken Menschen und Tieren verantwortlich sind, mit der Verharmlosung der „anderen Meinung“ tolerieren. Eine „andere Meinung“ kann man mit einem Mindestmass an intellektueller Redlichkeit und Empathie für die Opfern dann nicht akzeptieren und tolerieren, wenn mit dieser „Meinung“ die Vernichtung von Menschen, Tieren und Umwelt verbunden ist. Eine „andere Meinung“ ist nur dann zu respektieren, wenn die „andere Meinung“ nicht Menschen, Tiere und unsere Lebensgrundlagen vernichtet.

 

Ich jedenfalls akzeptiere und toleriere auch weiterhin nicht die „Meinung“ von skrupellosen Psychopathen, die unsere Lebensgrundlagen zerstören und Menschen und Tiere quälen und ermorden (lassen). Da halte ich es voll und ganz mit Thomas Mann:

 

„Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt.“ - Thomas Mann (Literatur-Nobelpreisträger)

 

Mit freundlichen Grüssen

 

Ernst Walter Henrich

 

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