DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
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„Fleischsteuer geht in die richtige Richtung, ist aber bei Weitem nicht ausreichend“

„Wenn man die Umweltkosten berücksichtigen möchte, die bei der Produktion entstehen, müssten die Preise viel stärker steigen. Und man müsste verschiedene Lebensmittel differenziert betrachten, um die Lebensmittel, die den geringsten Schaden verursachen, am geringsten zu besteuern, und die Lebensmittel, die am schädlichsten sind, am höchsten.“

 

„Vergleicht man tierische Lebensmittel, pflanzliche Lebensmittel und Milchprodukte, dann schneiden tierische Produkte eindeutig am schlechtesten ab.“

 

„Würde man diese Schäden für die Umwelt auf den Erzeugerpreis umlegen, dann müssten tierische Produkte dreimal so teuer sein, wie sie aktuell sind, nämlich 196 Prozent teurer. Der Milchpreis müsste verdoppelt werden.“

 

„Als unsere Studie entstand, setzte das Umweltbundesamt noch 86 Euro pro Tonne Kohlendioxid an, heute geht es von 180 Euro aus, die pro Tonne Kohlendioxid als Klimakosten entstehen. Die Zahlen müssen also noch mal nach oben korrigiert werden.“

 

„Noch sinnvoller aber wäre es aber, früher in der Produktionskette anzusetzen und nicht ausgerechnet die industrielle Landwirtschaft beim CO2-Steuersystem auszunehmen und diese stattdessen hoch zu subventionieren.“

 

„Für unseren Fleischkonsum brauchen wir gerade mehr Ackerland, als in Deutschland zur Verfügung steht. Ungefähr 20 Prozent nutzen wir anderswo und lassen für diese Futtermittelproduktion etwa den brasilianischen Regenwald abroden. In anderen Ländern des Westens ist das ähnlich, während in den Ländern des globalen Südens momentan noch viel weniger Fleisch gegessen wird.“

 

„Die soziale Frage wird häufig von denjenigen gestellt, die den Status quo aufrechterhalten wollen. Aber Krankenschwestern und Landwirte gegeneinander auszuspielen, führt vom eigentlichen Problem weg.“

 

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