DR. MED.
HENRICH STIFTUNG
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Ernährungsbericht Nikolai

Nikolai wohnt seit dem er 4 Jahre alt ist bei uns. Er war ein Wunschkind aus dem Tierheim. Ich muss dazu sagen, dass mein Freund und ich erst kurz nachdem wir ihn bekamen, vegan geworden sind. Also war es für mich am Anfang gar keine Frage, dass ich ihm herkömmliches, auf Fleisch basierendes Katzenfutter gefüttert habe. Allerdings habe ich ihm damals mal ein Stück Hühnchen oder Shrimp angeboten, aber das wollte er gar nicht essen.

Kurz darauf wurden wir dann (endlich!) vegan. Von einem Tag auf den anderen. Keine Umstellungsphase.
Zunächst dachte ich weiterhin, dass ich meinem Kater dennoch Fleischfutter geben müsste, bis ich dann im Internet – eigentlich mehr aus Spaß – nach veganem Katzenfutter gesucht habe und tatsächlich fündig wurde.

Ich war aber dennoch skeptisch, da man auch einiges liest von wegen Katzen sind reine Fleischfresser und können ohne Fleisch nicht leben oder Hunde könnte man ja vielleicht gerade noch vegetarisch ernähren, aber Katzen vegan ernähren ginge einfach nicht. Oft mit den Argument, dass Katzen Taurin, Vitamin B12 und Vitamin A brauchen, welches nur von tierischen Quellen kommt bzw. absorbiert werden kann.
Aber wer schon mal die Inhaltsstoffe von Fleischfutter für Katzen durchgelesen hat, der sieht, dass da auch eben diese Stoffe zugesetzt werden. Aber warum? Wenn in Fleisch doch alles sein soll, was Katzen brauchen?

Mir wurde es zu wichtig, dass ich mit der Fütterung meines Katers nicht in die Fleischindustrie investiere und außerdem konnte ich mir nicht mehr vorstellen, dass Fleisch, das mit Pestiziden, Hormonen etc. angereichert ist, gesund sein kann, selbst für einen „Fleischfresser“. 
Diesen Artikel fand ich dabei sehr hilfreich: 
http://www.veganhealth.org/articles/vegan_cats
 Darin wird dazu geraten den pH-Wert des Urins, der veganen Katze zu überprüfen, da dieser durch die pflanzliche Ernährung zu basisch werden kann, was dann zu Harnsteinen führen kann. Angeblich gab es da vereinzelte Fälle, wo das bei vegan ernährten Katzen, v. a. Katern, vorgekommen ist. Allerdings kommen Harnsteine auch bei nicht veganen Katzen vor.
 Sicherheitshalber habe ich mir aber pH-Teststreifen besorgt.

Ich habe dann zunächst die Produkte von Harbingers of a New Age ausprobiert: http://www.vegepet.com/vegetarian_cats.html
 Man bekommt dort Nahrungsergänzungspräparate für Katzen mit denen man aus braunem Reis, Kichererbsen, Erbsen etc. selber Katzenfutter zubereiten kann.
 Ich will jetzt keinem davon abraten, aber den persönlichen Geschmack meines Katers hat es nicht getroffen.
 Ich habe zunächst Trockenfutter gemacht. Er hat dann davon ein paar Happen gegessen und es dann liegen lassen oder wenn ich es mit dem herkömmlichen, nicht-veganem Futter vermischt habe, hat er sich immer die anderen Stücke rausgepickt. 
Ich habe dann auch Feuchtfutter zubereitet und es mit dem herkömmlichen Futter vermischt und dann die Menge des veganen Futters immer mehr erhöht. Das hat er auch gegessen solange ich eine erbsengroße Menge von dem herkömmlichen Futter druntergemischt habe. Wenn ich es ganz weggelassen haben, dann hat er es am ersten Tag noch gegessen, am zweiten Tag nur noch halb und am dritten Tag dann gar nicht mehr.

Ich wollte so sehr, dass es mit der veganen Ernährung für meinen kleinen Spatz klappt, aber ich denke jeder Haustierbesitzer kann nachvollziehen, wie es einem im Herzen wehtut, wenn man dem Tier das Futter hinstellt, es dann ganz aufgeregt zum Schüsselchen eilt, kurz dran schnuppert und einem dann mit diesem enttäuschtem „Was soll ich damit? Ist das alles?“ Blick anschaut.

Ich wollte es dann noch einmal mit einem anderem Produkt probieren und habe erst Trocken-, dann Feuchtfutter von Evolution Diet bestellt: http://www.evolutiondietstore.com/category.sc?categoryId=5 
Und beides schmeckt ihm großartig! Er ist richtig gierig darauf, was mein Katzenmutterherz natürlich sehr freut.

Ich hatte auch mal gelesen, dass wenn man Katzen vegan ernährt, dass sie auf Grund des Fleischmangels, dann versuchen sich selber Fleisch in Form von Beute zu besorgen. Aber mein Kater nascht dennoch zu gerne an meinen Spinatpflänzchen (siehe Bild) oder knabbert Weizengras. Er hat auch einmal, als ich ihn draußen kurz außer Acht gelassen habe (sämtliche Veganer werden mich jetzt dafür hassen), eine Maus gefangen. Er zeigte aber überhaupt kein Interesse daran die Maus zu fressen, sondern wollte nur damit „spielen“ und somit kam die Maus mit dem Schrecken davon.

Seitdem wir auf vegan umgestellt haben, hat er auch besonders viel Energie und ich muss jeden Tag eine ausgiebige Spielstunde einplanen. Zudem scheint er auch entspannter. Bevor wir auf vegan umgestellt haben, war er manchmal sehr nervös, fast ängstlich. Davon ist jetzt keine Spur mehr.

Vor kurzem waren wir beim Tierarzt zur jährlichen Untersuchung und der Arzt meinte wie gesund mein Kater aussähe und lobte vor allem seine Zähne.
 Mit den pH-Streifen ist bis dato auch alles in Ordnung.